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Presse: Bundesweiter Vorlesetag
- Kategorie: 11 Schularchiv Jahrgang 2006/2007
- Erstellt: Mittwoch, 22. November 2006 17:00
- Geschrieben von Brigitte Reinhard
Bundesweiter Vorlesetag jetzt auch in Moers - Große für Kleine |
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Und Vorlesen weckt die Lust zu Lesen. Genau das will die Stiftung Lesen in Zusammenarbeit mit der Wochenzeitung „DIE ZEIT“ mit dem bundesweiten Vorlesetag erreichen. Am Freitag, 17. November, steht er unter dem Motto „Große für Kleine“. Prominente kommen zu Kindern, um ihnen etwas vorlesen. Leider ist Vorlesen als Form der Basisarbeit weiter rückläufig: In 2 von 3 Elternhäusern wird nicht vorgelesen, der Umgang mit Büchern damit nicht eingeübt. |
Premiere in Moers Um gegen diesen Trend vorzugehen, beteiligt sich Moers zum ersten Mal an dieser Aktion. Die Idee in die Grafenstadt gebracht hat der Bundestagsabgeordnete Siegmund Ehrmann. Als stellvertretender Vorsitzender des Kulturausschusses in Berlin befasst er sich intensiv mit Fragen der kulturellen Bildung und auch den Defiziten in der Lesekompetenz. „Mangelnde Lesekompetenz ist der Schlüsseldefekt. Er verhindert, dass Jugendliche in den Arbeitsmarkt vermittelbar oder ausbildungsfähig sind.“ Auf offene Ohren traf Ehrmann beim Team der Zentralbibliothek und das wiederum konnte schnell seine langjährigen Kooperationspartner für die Aktion begeistern. Gemütliche Atmosphäre für Vorleser und Zuhörer So verwandelt sich der Mehrzweckraum der Eichendorffschule am Freitag in eine gemütliche Lesestube mit roter Couch und Sitzkissen für das Publikum. Nach Jahrgängen zusammengefasst kommen alle Klassen in den Genuss, etwas vorgetragen zu bekommen. So werden regelmäßig rund 60 Kinder die Nähe zu ihren Vorlesern suchen. Aber auch ehemalige Schüler, die jetzt die 5. Klasse besuchen und Vorschulkinder aus dem benachbarten Kindergarten mit ihren Eltern sind zu Gast. „Kinder sollen mit den Vorlesern ins Gespräch kommen und Antworten erhalten, was immer sie auch fragen“, erklärt Gabriele Esser als Leiterin der Zentralbibliothek das Konzept. Sie hat auch nach geeigneten Vorlesern Ausschau gehalten und sehr bewusst insbesondere Männer für die Sache begeistert. Die Leiterin der Grundschule Ute Kampow unterstützt das Anliegen nach Kräften und hofft, „mit dieser Aktion einen Hinweis für die Eltern zu geben, selber wieder mehr vorzulesen. Es geht darum, Kindern zu vermitteln: In Büchern steckt was drin!“ Literaturauswahl Den Auftakt macht Siegmund Ehrmann in der Jahrgangsstufe 3 mit: „Ein relativ verrückter Sommer – Maria besucht Albert Einstein in Caputh“ von Susanne Carbon. Die kleine Maria erfährt spannend und kindgerecht von Erfindungen und Theorien des Physikergenies, der in diesem Sommerhaus schon seinen Sohn für die Fragen der Welt interessieren wollte. „Mit dieser Lektüre möchte ich die Kinder ermuntern, sich für naturwissenschaftliche Phänomene zu begeistern“, erläutert Ehrmann seine Lektürewahl, die sicher auch Jungen fesseln wird. Der Ehrenpräsident der IHK, Dr. Ulrich Kleier unterhält die Erstklässler mit ‚Till Wiesentroll’ von Ulrike Kuckero und mit ‚Mein kleiner Freund Taschi’ von Anna Fienberg. Bürgermeister Norbert Ballhaus trifft mit ‚Dr. Brumm steckt fest’ von Daniel Napp am frühen Nachmittag auf Vorschulkinder. Seine eigenen Sprösslinge, „ein äußerst kritisches Publikum“, hat diese Lektüre bereits begeistert. Die vorlesefähige Promilektüre ausgewählt hat das Team der Zentralbibliothek. Es wird bei der Aktion von weiteren 6 Vorlesepaten unterstützt, die ansonsten 2 Mal pro Woche in der Bibliothek fachkompetent und mit passenden Requisiten ausgestattet vor rund einem Dutzend Kinder geeignete Lektüre präsentieren. Wichtige Voraussetzungen für die Zukunft Alle Beteiligten ließen sich leicht überzeugen, denn darin waren sich alle einig: Lesen ist der Zugang zu Information. „Lesen können, ist der Flaschenhals für jede intellektuelle Entwicklung“, so Ehrmann bei der Vorstellung des Projektes. „Um Körper, Geist und Seele junger Menschen gesund zu erhalten, sind Beispiele und Vorbilder notwendig.“ Gabriele Esser hofft mit dieser Moerser Premiere, weitere Vorleser gewinnen zu können. „Was mir vorschwebt ist, dass der jährliche Vorlesetag noch mehr in die Fläche geht.“ Dazu will sie mit Unterstützung des Landes ein Konzept entwickeln, um an Schulungen für Vorlesepaten weiter zu arbeiten. Die können zwar das abendliche Vorlesen nicht ersetzen, aber trotzdem vermitteln, welche spannenden Geschichten in Büchern stecken. |
Pressemitteilung der Stadt Moers vom 14.11.2006 |