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Laternenumzug 2006

Laternenumzug
Martin - Soldat und Christ
Martinus wurde 317 oder 335/338 im heutigen Ungarn als Sohn eines römischen Offiziers geboren. Sein genaues Geburtsdatum ist umstritten.
Selbst Offizier geworden trat Martin zum Christentum über und später aus der Armee aus. Er lebte als Einsiedler, Mönch und Klostergründer bis er am 4. Juli 372 zum Bischof Martin von Tours berufen wurde. Schon zu Lebzeiten erlangte er Berühmtheit als Missionar und Wundertäter. Am 8. November 397 starb er. Am 11. November 397 wurde er unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beerdigt.
Nicht wie sonst üblich der Todestag, sondern der Tag der Beisetzung Martins in Tours wurde schon bald in der ganzen christlichen Kirche als hoher Festtag gefeiert. Bischof Martin war der erste, der vom christlichen Volk als Heiliger verehrt wurde, obwohl er nicht den Märtyrertod gestorben war. Außerdem wurde der heilige Martin 100 Jahre nach seinem Tod von dem Frankenkönig Chlodwig zum Nationalheiligen ernannt. Deshalb wird er Sankt Martin genannt (sanctus = heilig).
Die Legende der Mantelteilung
stmartin_3a.jpgZur Zeit des heiligen Martin galt ein kaiserliches Gesetz, wonach die Söhne von Berufssoldaten zum Kriegsdienst gezogen wurden. Dadurch wurde auch Martin gegen seinen Willen mit 15 Jahren zum Militärdienst eingezogen. Aber in allem verhielt er sich nicht, wie sich sonst Soldaten verhielten: Er stand Kranken bei, brachte Notleidenden Hilfe, gab Hungernden Nahrung, bekleidete Nackte und behielt von seinem Soldatenlohn nur das zurück, was er für das tägliche Leben unbedingt brauchte. Bei seinen Kameraden war Martin beliebt, aber nicht, weil er wegen rauer Soldatenmanieren andere beeindruckte, sondern wegen seiner Hilfsbereitschaft und Bescheidenheit. Als Soldat scheint er aber nicht unfähig gewesen zu sein. Er wurde bereits nach kurzer Dienstzeit Offizier.
Martin war in Amiens stationiert, einer Stadt im heutigen Frankreich. Eines Tages, als er nichts außer Waffen und dem einfachen Soldatenmantel bei sich trug, begegnete er mitten in einem besonders kalten Winter am Stadttor einem armen, unbekleideten Mann. Dieser flehte die Vorbeigehenden um Erbarmen an. Doch alle liefen an dem Bettler vorüber. Aber was sollte er tun? Außer seinem Soldatenmantel hatte er ja nichts. Also nahm er sein Schwert und teilte den Mantel mitten entzwei. Den einen Teil gab er dem Armen, in den anderen Teil hüllte er sich wieder selbst. Etliche der Umstehenden begannen zu lachen, denn Martin sah mit dem halben Mantel kümmerlich aus. Martin wurde von seinen Mitmenschen nicht nur verspottet, sondern von seinen Vorgesetzten auch noch zu einer Gefängnisstrafe verurteilt: Drei Tage Haft wegen mutwilliger Beschädigung von Militäreigentum.
In der Nacht, die auf die Mantelteilung folgte, erschien Martin im Traum Jesus Christus, bekleidet mit Martins halbem Militärmantel. Zu den ihn umgebenden Engeln sprach Christus: „Martinus, der noch nicht getauft ist, hat mich mit diesem Mantel bekleidet!” In seinem Traum sah der junge Offizier die Aufforderung, den Militärdienst aufzugeben, um in den Dienst Gottes zu treten.
Die Laternenumzüge
LaternenumzugDer Lichterbrauch geht auf die Bedeutung Martin Luthers in Thüringen zurück. Am 10. November, dem Geburtstag Luthers und Vorabend des Festes des Sankt Martin, versammelten sich Kinder mit Papierlaternen auf dem Erfurter Domplatz.
Um 1900 wurde das Martinsbrauchtum neu belebt. Bei uns am Niederrhein, wo die Erinnerung an den heiligen Martin besonders lebendig geblieben war, entstand ein neuer Martinsbrauch: Ein gemeinsamer Martinszug von Kindern mit Laternen. Dazu trug man Lieder und Gedichte über den Heiligen vor, die Mantelteilung wurde nachgespielt und ein Martinsfeuer abgebrannt. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 gab es einen Neubeginn: überpfarrlich, schulübergreifend sowie stadtteilbezogen wurden nun die Martinszüge organisiert, die das mitmenschliche Helfen stärker in den Vordergrund rückten.
Die Laternenumzüge waren und sind immer noch ein Zeichen für das Licht in der Dunkelheit, für Güte, Barmherzigkeit, Hoffnung, Heil und Heilung.
Der Laternenumzug der Eichendorffschule findet am 7. November 2006 gegen 17:30 Uhr statt. Ab 17:00 Uhr treffen wir uns auf dem Schulhof.

Martinsfest an der Eichendorffschule
Text von Frau Platen (Schulpflegschaftsvorsitzende)
Zum Martinsfest erstrahlte der Schulhof in festlichem Glanz, denn das Leuchten zahlreicher Kerzen schmückte ihn und wies den Weg zum Treffpunkt, an dem sich die Kinder, mit ihnen bunten Laternen, hinter den neuen Klassenlaternen, zum Martinszug aufstellten. Hier war auch wieder der Martinsbasar zu finden. Mit seinem Angebot an liebevoll erstellten Bastelarbeiten, ist er ein Tipp für alle, die Freude an Kunsthandwerklichem haben. Natürlich bot der Förderverein allen großen und keinen Besuchern auch verschieden Getränke und, als Basis für das spätere Singen, leckere heiße Würstchen an.
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Während viele erwachsene Besucher es sich an den Stehtischen gemütlich machten, setzte sich der Zug in Bewegung. Hinter Martin, der auf einem weißen Ross ritt, zogen die Kinder singend durch die Straßen. Da viele der anliegenden Häuser und Gärten mit Lichtern geschmückt waren, war der Weg durch die Nachbarschaft besonders schön und die Augen der Kinder strahlten mit den Laternen um die Wette.
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Der Martinszug endete mit dem Aufführen der Martinsgeschichte am Feuer. Hier teilte Martin den Mantel und reichte ihn dem Bettler. Um den Gedanken des Teilens sichtbar zu machen, verteilte der Förderverein zum Abschluss Mandarinen an alle Kinder.
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Frau Klimas und Herr Kleinert haben für unsere Homepage durch den Sucher geschaut. Herzlichen Dank!