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Chemieunterricht bei Sasol 2011

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Chemie begleitet uns durch den Alltag: Kosmetika, Waschmittel und Medikamente sind chemische Produkte. Beim Kochen, Braten und Backen finden chemische Stoffumwandlungen statt. Unsere Nahrung wird durch die körpereigenen Abbauvorgänge in die chemischen Bestandteile zerlegt und zum Beispiel durch Verbrennung in Energie umgewandelt.

Um mehr über Chemie zu erfahren, nahmen die Kinder der 3. Schuljahre an einem spannenden Chemieunterricht bei Sasol Solvents Germany im Werk Moers-Meerbeck teil. Wie schon 2010 öffnete das Chemiewerk seine Labore für den außerschulischen Sachunterricht der Eichendorffschule. Am 30.03.2011 waren die 3b mit ihrer Klassenlehrerin Frau Reinhard und am 07.04.2011 die 3a mit ihrer Klassenlehrerin Frau Petry eingeladen. Als begleitende Mütter waren Frau Ziegenfuß und Frau Römer dabei.

Nach einem gut halbstündigen Fußmarsch erreichten alle das Sasolwerk an der Römerstraße. Pünktlich um 9 Uhr wurden wir von Herrn Dr. Frank Allmüller freudig empfangen. Zuerst mussten sich die großen und kleinen Forscher mit weißen Laborkitteln und Schutzbrillen ausrüsten. Anschließend ging es in ein Labor, wo die Mädchen und Jungen unter Anleitung von Dr. Allmüller und einer Mitarbeiterin kindgerechte chemische Versuche durchführen konnten. So wurden verschiedene Lösungen hergestellt und auf ihre Lösungsfähigkeit hin untersucht. Danach wurden einige Lösungen mit weiteren Stoffen wie zum Beispiel Methylorange gemischt. Wow, die Zitronensäurelösung färbte sich mangentarot! Als die Kinder Natron und Zitronensäurelösung mischten, entstanden ganz viele Blasen - ein Zeichen dafür, dass bei der chemischen Reaktion dieser beiden Stoffe ein Gas entstanden war. Aber welches Gas? Klar, das war Kohlenstoffdioxid (CO2)! Dr. Allmüller war sichtlich erstaunt, dass die kleinen Forscher die Antwort wussten. Er konnte ja nicht ahnen, dass sie bereits Vorkenntnisse im Chemieunterricht des Gymnasiums Adolfinum gesammelt hatten. Nebenbei erklärte er den Kindern wichtige Sicherheitsmaßnahmen im Chemielabor und die Handhabung der verwendeten chemischen Geräte. Der Erlenmeyerkolben eignet sich durch seine Form hervorragend, um Lösungen zu mischen - vorausgesetzt man versteht es, ihn geschickt mit kreisenden Bewegungen aus dem Handgelenk zu drehen. Nichts schwappt drüber.
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Nach den chemischen Experimenten führte uns Dr. Allmüller durch verschiedene Analytiklabore auf dem Sasol Werksgelände, wobei geduldige Mitarbeiter ganz viele Fragen der Kinder beantworteten. Überall standen sehr teure Geräte herum, die winzig kleine Mengen bestimmter Stoffe nachweisen konnten. In diesen Analytiklaboren werden hereinkommende und herausgehende Stoffe auf ihre Qualität hin untersucht. Alle diese chemischen Stoffe müssen natürlich top in Ordnung sein.
Das Chemieunternehmen Solvents Germany GmbH beschäftigt im Werk Moers-Meerbeck ungefähr 450 Mitarbeiter. Es stellt Bestandteile zur Herstellung von Farben und Lacken, Reinigungs- und Frostschutzmitteln sowie Klebern und Haarsprays her. Vor kurzem wurde Europas größte Anlage für Maleinsäureanhydrid (MSA) in Betrieb genommen. MSA ist zum Beispiel in Cola Light oder auch im Armaturenbrett von Autos drin.
Nach so vielen neuen Eindrücken und großem Wissenszuwachs hatten sich alle zum Schluss ihre Mittagspause redlich verdient. Nur Dr. Allmüller kam nicht zur Ruhe. Er wurde nämlich von ganz vielen vorbereiteten Fragen der Miniforscher aus der 3b durchlöchert. Als Vollblutchemiker mit sieben Jahren Studium, 21 Jahren Industrieerfahrung und immer noch lebhafter Freude an der Chemie, konnte er alle Fragen natürlich beantworten. Dr. Allmüller fand die Fragestunde klasse! Und weil er mit seiner leidenschaftlichen Art die Kinder für Chemie begeistern konnte, hatte er etliche neue Fans für diese Naturwissenschaft gewonnen - vielleicht zukünftige Chemiker, Chemikanten, Chemisch-Technische Assistenten oder Chemielaboranten.
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Gruppenfoto: Sasol, Julia von Lehmden