Penguin's Days 2018
- Erstellt: Dienstag, 10. Juli 2018 18:50
- Geschrieben von Brigitte Reinhard
Red Dog Theater spielt das Märchen "Vom Fischer und seiner Frau" |
Die "Penguin's Days" sind Theatertage, die das friedliche und tolerante Miteinander zum Thema haben. In diesem Jahr fand unter dem Motto "Ey, Puppe" vom 18. bis 28. Juni 2018 bereits das 26. Kinder- und Jugendtheaterfestival statt. Mitarbeiter des Moerser Kulturbüros in Zusammenarbeit mit dem Schlosstheater Moers hatten Figurentheater aus Deutschland und Belgien dazu eingeladen. Am Dienstag, dem 26.06.2018, führten die beiden Künstlerinnen Rachel Pattison und Stefanie Rüffer vom RED DOG THEATER aus Berlin das bekannte Märchen der Brüder Grimm "Vom Fischer und seiner Frau" an der Eichendorffschule auf. |
"Fische! Frische Fische!" Zwei Marktfrauen in Gummistiefeln priesen lautstark ihre Fische an und verteilten sie an die jugendlichen Zuschauer. Die Kinder ließen sich begeistert auf die Handlung ein. Jeder wollte einen der imaginären Fische ergattern. |
Nachdem die Fische verteilt waren, erzählten die beiden Marktfrauen Elfriede und Ursula mit einer guten Portion Schadenfreude das unvermeidliche Schicksal von dem Fischer und seiner Frau. Dafür schlüpfte Rachel Pattison nun mit ihrer selbst hergestellten Klappmaul-Puppe in die Rolle des Fischers Hans, und Stefanie Rüffer spielte die Fischersfrau Ilsebill. |
Zum Inhalt des Märchens |
Es war einmal ein armer Fischer, der zusammen mit seiner Frau in einer schäbigen Hütte am Meer lebte. Eines Tages angelte er einen Butt. Dieser Plattfisch gab sich als verwunschener Prinz aus und bat um sein Leben. Verwundert über einen sprechenden Butt, setzte der Fischer den Fisch wieder zurück in das klare Wasser des Meeres. Als er seiner Frau Ilsebill davon erzählte, verstand sie nicht, dass ihr Mann sich nichts von dem verzauberten Butt gewünscht hatte im Tausch gegen ein Ende in der Bratpfanne. Deshalb forderte Ilsebill ihren Mann auf, noch einmal den Butt zu rufen und sich ein kleines Häuschen zu wünschen. Der Fischer ging an die See, die ganz grün und gelb und gar nicht mehr so klar war. Er rief: |
"Manntje, Mannje, Timpe Te, Buttje, Buttje in der See, mine Fru, de Ilsebill will nich so, as ik wol will." |
Tatsächlich kam der Butt ans Ufer, und der Fischer trug ihm den Wunsch seiner Frau nach einem Häuschen vor. "Geh nur", sagte der Butt, "sie hat es schon." Nach einer Weile war Ilsebill mit dem kleinen Haus nicht mehr zufrieden, lieber wollte sie ein Schloss haben. Dann träumte sie davon König zu sein. Schon bald darauf wollte sie Kaiser sein, anschließend sogar Papst. Immer wieder schickte sie ihren Mann zum Meer. Je maßloser Ilsebills Wünsche wurden, desto schlechter wurde das Wetter. Das Wasser der See wurde erst grün, danach blauviolett, dann schwarz. Auch der Sturm wurde zunehmend stärker. Der Fischer teilte Ilsebills Wünsche nicht und versuchte auch, sie ihr auszureden. Außerdem bekam er immer mehr Angst. Doch letztendlich traute er sich nicht, sich seiner Frau zu widersetzen. Jedes Mal trottete er zur See und rief nach dem Butt. Der Zauberfisch erfüllte alle Wünsche. Schließlich wollte Ilsebill in ihrer unersättlichen Gier wie der liebe Gott werden. Ein fürchterliches Unwetter tobte, als der Fischer wieder mal den Butt rief. "Geh nur hin", antwortete der Butt, "sie sitzt schon wieder in ihrer Fischerhütte." Da sitzen sie noch bis auf den heutigen Tag. |
Mit wenigen, einfachen Requisiten, mit stimmgewaltigem Möwengeschrei und mit eingespielten Geräuschen von Wellen, Sturmböen sowie Akkordeonklängen verstanden es die beiden Schauspielerinnen bravourös, die Kinder auf die 50 Minuten dauernde Märchenreise mit ans Meer zu nehmen. |
Herzlichen Dank an den Förderverein der Eichendorffschule, der die Eintrittskosten für alle unsere Schulkinder übernahm. |