Der Wunschpunsch

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Theaterbesuch im Duisburger Stadttheater
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In der Vorweihnachtszeit ist es immer wieder schön, sich von märchenhaften Aufführungen in einem richtigen Theater mit all seinen Möglichkeiten der Bühnentechnik verzaubern zu lassen. In diesem Jahr fiel unsere Wahl auf das Schauspiel "Der satanarchäolügenialalkohöllische Wunschpunsch", das von dem Rheinischen Landestheater Neuss im Duisburger Stadttheater aufgeführt wurde. Am 08.12.2016, pünktlich um 8 Uhr, standen mehrere Busse bereit, um alle Kinder und Lehrkräfte der Eichendorffschule sowie einige begleitende Eltern nach Duisburg zu fahren. Trotz des Staus auf der A 40 erreichten wir unser Ziel gerade noch pünktlich.
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Da während der Vorstellung nicht fotografiert werden durfte, folgt nur eine schriftliche Darstellung des Schauspiels.
Zum Inhalt der Handlung
Vorlage für das Bühnenstück ist das Kinderbuch von Michael Ende, das 1989 erschien und in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Dieser Klassiker der Kinderliteratur wurde auch als Hörspiel und als Zeichentrickserie produziert.

Um fünf Uhr am Nachmittag des Silvestertages hat der böse Zauberer Professor Doktor Beelzebub Irrwitzer ein echtes Problem. Er hat in diesem Jahr, das bald enden wird, noch nicht alle böse Taten vollbracht, zu denen er sich bei Seiner Höllischen Exzellenz vertraglich verpflichtet hat. Die Liste seiner unerledigten Aufgaben ist meterlang: Alle Glühwürmchen löschen, Gletscher schmelzen lassen, Sümpfe trockenlegen, Maulwurftunnel fluten, Flüsse vergiften, Regenbogen entfärben, zehn Tierarten ausrotten, jährlich mindestens eine Seuche in die Welt setzen, das Klima manipulieren und so weiter ...

Prof. Dr. Beelzebub Irrwitzers Nerven liegen total blank, als überraschend Maledictus Made auftaucht. Der teuflische Abgesandte (herrlich schräg im pinkfarbenen Anzug und o-beinig laufend) droht dem Zauberer mit der Pfändung seiner Seele, sollte es ihm nicht gelingen, bis Mitternacht alle ausstehenden Übeltaten zu erledigen. Irrwitzer ist ratlos. Wie soll er das bloß in den paar Stunden schaffen? Schuld an der Misere ist neben seiner Faulheit auch sein Kater Maurizio di Mauro. Der wurde bereits vor einem Jahr vom Hohen Rat der Tiere als Spion in Professor Irrwitzers Zauberlabor geschickt, um nach den Ursachen der Weltzerstörung zu suchen und die üblen Vorhaben auszukundschaften, sodass sie eventuell verhindert werden können. Doch Beelzebub hat den Kater schnell durchschaut, spielt ihm den guten Zauberer vor und füttert ihn ständig mit Leckereien. Der leichtgläubige und inzwischen dickliche Maurizio glaubt deshalb nicht mehr, dass sein Herrchen irgendetwas Böses im Schilde führte. Trotzdem fühlt sich Prof. Irrwitzer von der herumstreunenden Katze ständig beobachtet. Er kann sich beim Zaubern einfach nicht mehr richtig konzentrieren.

Irrwitzers wenig geliebte Tante, die böse Geldhexe Tyrannja Vamperl, hat das gleiche Problem. Auf sie wurde der zerzauste, fast federlose, aber clevere Rabe Jakob Krakel als geheimer Kundschafter vom Hohen Rat der Tiere angesetzt, um ihre bösen Machenschaften auszuspionieren. Nachdem auch die Hexe unangenehmen Besuch vom höllischen Gesellen Maledictus Made bekommen hat, denkt sie sich einen Plan aus: Nur der geheimnisvolle Wunschpunsch kann ihre Seele retten! Das Problem ist allerdings, dass sie nur die eine Hälfte des Rezepts für den Wunschpunsch besitzt, die andere Hälfte ist in den Händen ihres Neffen Beelzebub. Am Abend kündigt der Rabe Jakob Krakel im Labor des Professors den Besuch der Tante Tyrannja Vamperl  an.
Als die die Hexe eintritt, redet sie zunächst um den heißen Brei herum. Erst nach und nach rückt sie damit heraus, dass sie auf der Suche nach dem zweiten Teil des Rezepts ist. Weil sie und ihr Neffe Beelzebub gemeine Charaktere haben, verlaufen die Verhandlungen mit Kampf und Beschimpfungen. Jeder versucht den anderen auszutricksen. Erst nachdem Irrwitzer und Tyrannja bemerken, dass sie so zu viel Zeit verlieren, sind sie zur Zusammenarbeit bereit. Sie kleben beide Hälften des fünf Meter langen Rezepts zusammen. Jetzt endlich können sie mit der Herstellung des satanarchäolügenialkohöllischen Wunschpunsches beginnen. Wenn der vor dem ersten Ton des Glockenschlages in der Silvesternacht ausgetrunken ist, erfüllt er ihnen alle bösen Wünsche. Die noch fehlenden Katastrophen können also noch vor Neujahr erledigt und somit ihre Seelen gerettet werden. Da der machtvolle Trank alle Wünsche ins Gegenteil verkehrt, können sie nach Herzenslust Gutes wünschen und dabei Böses vollbringen. So wollen die Hexe und der Zauberer die beiden Spione des Hohen Rats der Tiere täuschen.
Rabe Jakob und Kater Maurizio, im normalen Leben Todfeinde, müssen sich auch erst einmal zusammenraufen. Jakob muss viel Überredungsarbeit leisten, um den naiven Maurizio, der sich ein bequemes Leben beim Zauberer eingerichtet hat, davon zu überzeugen, dass Professor Irrwitz ein böser Zauberer ist und kein guter. Gut versteckt in der Giftmüllkiste belauschen sie die unheilvollen Pläne der beiden Magier. Während der Wunschpunsch gebraut wird, beschließen die beiden die Welt zu retten. Der Wettlauf mit der Zeit beginnt.
Rabe und Kater eilen durch die Straßen und klettern zur Kirchturmspitze hinauf. Sie wollen die Glocken vorzeitig läuten, damit der Wunschpunsch seine Wirkung verliert. Doch die lebendig gewordene Statue des Heiligen Sylvester verbietet ihnen beim Erreichen der Glocken das Läuten. Der Heilige gibt ihnen aber einen Ton des Neujahrsgeläuts mit, den sie in den Wunschpunsch geben müssen. Dadurch wird die Umkehrwirkung des Wunschpunsches aufgehoben. Somit werden alle Wünsche zweimal verdreht: Der gute Wunsch entwickelt sich tatsächlich zum Guten. Unbemerkt von Beelzebub und Vamperl gelingt es den Tieren kurz vor Mitternacht, den Ton in die große Schüssel mit dem Wunschpunsch zu werfen. Mit jedem Schluck des Tranks (stilecht aus dem Reagenzglas) werden Professor Irrwitz und seine Tante Vamperl immer betrunkener. Die beiden wünschen sich fröhlich-lallend alle möglichen guten Dinge, damit diese sich ins Schlechte umkehren. Hicks! Sogar ihren beiden Haustieren wünschen sie schließlich etwas Gutes. Allerdings sind sie viel zu betrunken, um das, was sie nun sehen, zu begreifen: Der Rabe Jakob Krakel ist wieder gesund. Er hat alle seine Federn wieder. Und Kater Maurizio di Mauro ist so schlank wie früher. Seine schöne Stimme ist auch wieder da.
Zum Schluss fallen Hexe und Zauberer sturzbetrunken in ein Alkohol-Koma. Der höllische Abgesandte Maledictus Made erscheint wie angekündigt und holt die beiden ab. Vertragliche Verpflichtungen nicht erfüllt - Seele futsch. Alle anderen feiern in ein gutes neues Jahr hinein und freuen sich auf eine glückliche Zukunft.
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Wie man sieht, hat es die Kinder aus der Klasse 1b nach der Vorstellung umgehauen. Befand sich in den Trinkflaschen etwa eine Probe von dem satanarchäolügenialalkohöllischen Wunschpunsch?
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